
KI verändert unsere Arbeit – auch im kreativen Schreiben. Vielleicht hast du auch schon damit experimentiert: ChatGPT öffnen, ein paar Stichworte eingeben, Textvorschläge erhalten. Schnell, praktisch, aber … klingt das noch nach dir?
In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du ChatGPT und ähnliche Tools wie Claude oder Neuroflash gezielt nutzt – um Zeit zu sparen, Ideen zu entwickeln und Routinen zu vereinfachen. Und zwar so, dass dein Stil, deine Stimme und deine Haltung klar erkennbar bleiben.
1. Was KI kann – und was nicht
Stell dir die KI wie eine belesene Schreibassistenz vor: schnell, höflich, ideenreich – aber völlig ohne Kontext zu deinem Leben, deinem Buch oder deinen Leser*innen. Es kennt Muster, keine Menschen.
🟢 Gut geeignet für:
- Ideenfindung & Brainstorming
- Strukturvorschläge
- Rohentwürfe für Blogartikel oder Social-Media-Posts
- Meta-Beschreibungen & Titelideen
- Keyword-Impulse
🔴 Weniger geeignet für:
- Stilistische Feinarbeit
- Emotionale Tiefe
- Dialoge mit Subtext
- Textstellen mit doppeltem Boden
- Sprachliche Wiedererkennbarkeit
Fazit: Die KI liefert Rohmaterial. Du machst daraus Literatur.
2. Warum viele KI-Texte nicht funktionieren
Viele Selfpublisher*innen erleben die gleiche Enttäuschung: Der Text sieht auf den ersten Blick gut aus – aber auf den zweiten klingt er hohl und seelenlos.
Typische Schwächen:
- generische Aussagen
- floskelhafte Formulierungen
- fehlende Tiefe
- unechter Tonfall
Und noch etwas ist wichtig: Keine KI der Welt kann einen Roman schreiben. Auch nicht mit einem noch so ausgefeilten Prompt. Sie kann dir helfen, Ideen zu sortieren, Szenen zu entwerfen oder beim Formulieren unterstützen – ja. Aber ein echter Roman? Der entsteht aus Gefühl, Intuition und der Lust am Erzählen. Da geht’s um Figuren, die atmen. Um Sätze, die zwischen den Zeilen wirken. Um das, was zwischen dir und deinen Leser*innen passiert. Und das kann keine Maschine der Welt.
3. So gibst du der KI den richtigen Input
Ein klarer Prompt ist Gold wert – ein guter Prompt denkt mit. Beispiel:
❌ „Mach mir ein paar Vorschläge für mein nächstes Buch.“
✅ „Ich schreibe einen Krimi mit Schauplatz Hamburg. Zielgruppe: Leser:innen, die atmosphärische Spannung mögen. Welche ungewöhnlichen Tatorte oder Nebenfiguren könntest du mir vorschlagen? Bitte in Stichpunkten, gern mit kurzen Begründungen.“
✨ Tipp: Weise der KI Rollen zu („Du bist erfahrene:r Lektor*in“, „Du bist Bestseller-Autor*in“). So kannst du Tonfall und Zielgruppe besser steuern. („Du bist erfahrene*r Lektor*in“, „Du bist Bestseller-Autor*in“). So kannst du Tonfall und Zielgruppe besser steuern.
4. Wie du erkennst, ob der Text zu dir passt
🔍 Lies den Text laut. 📝 Vergleiche ihn mit deinen bisherigen Texten. 🧠 Frage dich: Klingt das wie ich? Würde ich das auf einer Lesung vortragen?
Wenn du zögerst – ändere den Text. Ergänze Beispiele, streiche Floskeln, formuliere Sätze um. Deine Stimme ist dein wichtigstes Alleinstellungsmerkmal.
5. So nutzt du KI-Tools sinnvoll im Schreiballtag
a) Blogartikel schreiben:
- Lass dir Gliederungsvorschläge geben.
- Bitte um 3 Varianten für die Einleitung.
- Nutze ChatGPT für Meta-Title & Description (mit Zeichenbegrenzung!).
- Ergänze eigene Beispiele, Links und Call-to-Actions.
b) Schreibblockade überwinden:
- Lass die KI mit der Perspektive einer Figur weiterschreiben.
- Stelle Fragen wie „Was würde Figur X in dieser Situation tun?“
- Lass dir einen neuen Szeneneinstieg formulieren.
c) Marketingtexte vorbereiten:
- Lass dir 10 Social-Media-Post-Ideen für dein Genre geben.
- Bitte um Newsletter-Betreffzeilen mit Neugierfaktor.
- Brainstorme Interviewfragen für Leserunden oder Kooperationen.
d) Figurenentwicklung:
- Gib Steckbriefe ein und lasse dir Reaktionen auf Konflikte liefern.
- Nutze die KI als „Rollenspielpartner“, um Dialoge auszuprobieren.
6. Beispiel: So klingt KI – und so klingst du
KI-Version:
„Dieser Thriller führt dich in die Abgründe der menschlichen Seele – ein Pageturner voller düsterer Wendungen.“
Dein Stil:
„Was, wenn du der Einzige bist, der die Wahrheit kennt – und niemand glaubt dir? Ein Thriller über Vertrauen, Verrat und die eine Entscheidung, die alles verändert.“
👉 Dein Text spricht. Der KI-Text beschreibt.
7. Weitere Tools im Vergleich
ChatGPT: Der bekannteste KI-Textgenerator mit sehr breitem Anwendungsspektrum. Gut geeignet für Strukturvorschläge, Ideensammlungen, erste Textentwürfe und stilistische Varianten – vor allem, wenn du mit präzisen Prompts arbeitest.
Claude: Reflektierter und oft strukturierter als ChatGPT. Eignet sich gut für Dialoge, Ethikfragen oder sanfte Tonlagen.
Neuroflash: Stärken im Marketing. Guter deutschsprachiger Output, vor allem für Werbetexte. Ideal für Landingpages, Anzeigen, Social Media.
Notion AI: Super als Ergänzung, wenn du in Notion planst oder schreibst. Gut für Organisation, weniger für literarisches Schreiben.
Writesonic & Jasper: Gut für englische Werbetexte und Amazon-Listings. Für literarische Texte nur bedingt geeignet. und oft strukturierter als ChatGPT. Eignet sich gut für Dialoge, Ethikfragen oder sanfte Tonlagen.
Neuroflash: Stärken im Marketing. Guter deutschsprachiger Output, vor allem für Werbetexte. Ideal für Landingpages, Anzeigen, Social Media.
Notion AI: Super als Ergänzung, wenn du in Notion planst oder schreibst. Gut für Organisation, weniger für literarisches Schreiben.
Writesonic & Jasper: Gut für englische Werbetexte und Amazon-Listings. Für literarische Texte nur bedingt geeignet.
8. Fazit: Du führst – die KI folgt.
KI kann viel. Aber eines kann sie nicht: Romane schreiben. Keine KI der Welt versteht, was es bedeutet, eine literarische Stimme zu entwickeln, Charaktere über Jahre hinweg zu formen oder mit Subtext, Rhythmus und emotionalem Timing zu spielen. Das bleibt deine Kunst.
KI kann dir helfen, besser zu schreiben – wenn du weißt, wie. Sie kann dich entlasten, inspirieren, strukturieren. Aber sie ersetzt kein echtes Schreiben. Kein Lektorat. Kein Gefühl für Zwischentöne. Und schon gar nicht deine Stimme.
📌 Nutze sie mit Köpfchen. Lass dich unterstützen. Aber bleib der Mensch, der entscheidet.
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