
Self-Publishing und ein weit verbreitetes Missverständnis
Self-Publishing: Eine große Chance – aber auch eine Herausforderung
Du hast dein Buch geschrieben. Herzlichen Glückwunsch! Jetzt soll es in die Welt hinaus, am besten so schnell wie möglich. Vielleicht hast du schon von Amazon KDP, Tolino Media oder BoD gehört – Plattformen, über die man Bücher und E-Books ganz einfach selbst veröffentlichen kann.
Und genau hier liegt ein häufiger Denkfehler: Viele glauben, mit der Veröffentlichung auf einer Self-Publishing-Plattform hätten sie denselben Vorteil wie bei einem Verlag – doch ohne professionelle Begleitung bleibt der erhoffte Erfolg oft aus.
Diesen kleinen Unterschied zu beachten ist wichtig, damit du nach der Veröffentlichung frustriert bist, weil dein Buch nicht so läuft, wie du es dir erhofft hast. In diesem Artikel erfährst du, worauf es wirklich ankommt.
Was ein Verlag für ein Buch tut – und was Self-Publishing-Plattformen nicht leisten
Ein klassischer Verlag nimmt ein Buch an, investiert in die Qualität und sorgt dafür, dass es erfolgreich auf den Markt kommt. Dazu gehört:
- Lektorat und Korrektorat: Der Text wird sprachlich und inhaltlich überarbeitet.
- Cover-Design und Buchsatz: Profis sorgen für ein ansprechendes Äußeres und eine leserfreundliche Gestaltung.
- Marketing und Vertrieb: Buchhandlungen werden beliefert, Pressearbeit wird organisiert, Werbekampagnen werden geschaltet.
- Vorschuss und Rechteverwaltung: Autorinnen und Autoren erhalten oft eine Vorauszahlung, während der Verlag sich um Lizenzen und rechtliche Fragen kümmert.
Und was macht eine Self-Publishing-Plattform?
- Sie stellt die Technik bereit, damit du dein Buch hochladen kannst.
- Sie sorgt dafür, dass dein Buch in Online-Shops gelistet wird.
- Sie übernimmt die Zahlungsabwicklung und zahlt dir die Tantiemen aus.
Mehr nicht.
Das bedeutet: Du bist nicht „bei Amazon unter Vertrag“. Du nutzt Amazon – oder eine andere Plattform – als Werkzeug, um dein Buch zu vertreiben.
Warum diese Unterscheidung so wichtig ist
Viele, die ihr erstes Buch selbst veröffentlichen, machen die gleichen Fehler:
- Sie gehen davon aus, dass sich ihr Buch von selbst verkauft. Doch ohne Marketing bleibt es unsichtbar.
- Sie unterschätzen, wie wichtig Qualität ist. Ein schlechtes Cover oder ein nicht lektorierter Text schrecken Leserinnen und Leser ab.
- Sie denken, Amazon sei ein Verlag. Doch Amazon investiert nicht in dein Buch – das musst du selbst tun.
Vielleicht kennst du das Gefühl: Du hast monatelang an deinem Buch gearbeitet, es mit Herzblut geschrieben, hochgeladen – und dann passiert … nichts. Kaum Verkäufe, keine Rezensionen.
Das liegt nicht an deinem Buch. Es liegt daran, dass Self-Publishing mehr ist als nur ein Upload.
Self-Publishing ist eine unternehmerische Entscheidung
Wenn du dich für Self-Publishing entscheidest, bist du nicht nur Autor, sondern auch Unternehmer. Du musst dich um folgende Dinge kümmern:
- Ein professionelles Lektorat und Korrektorat – denn nichts ist schlimmer als ein Buch voller Fehler.
- Ein überzeugendes Cover-Design – denn das Cover entscheidet oft über den Kauf.
- Eine gute Buchbeschreibung und kluge Preisgestaltung – denn ein tolles Buch allein reicht nicht.
- Marketing und Sichtbarkeit – denn ohne Werbung bleibt dein Buch in der Masse der Neuerscheinungen verborgen.
Das klingt nach viel Arbeit? Ist es auch. Aber es bedeutet auch: Du hast die volle Kontrolle.
Niemand redet dir in dein Buch hinein. Niemand entscheidet für dich, wie es aussehen oder vermarktet werden soll. Du bestimmst den Preis, das Cover, die Veröffentlichung.
Self-Publishing ist Freiheit – aber mit Verantwortung
Vielleicht fragst du dich jetzt: Lohnt sich das überhaupt?
Ja – wenn du bereit bist, Zeit und Energie zu investieren. Erfolgreiches Self-Publishing ist kein Zufall. Die meisten Bestseller im Self-Publishing haben eines gemeinsam: Ihre Autorinnen und Autoren haben sich wie Unternehmer verhalten.
- Sie haben ihr Buch professionell überarbeiten lassen.
- Sie haben ein ansprechendes Cover erstellen lassen.
- Sie haben sich mit Marketing beschäftigt – von Social Media bis hin zu Amazon-SEO.
Wenn du bereit bist, in dein Buch zu investieren – sei es Zeit oder Geld –, dann kann Self-Publishing eine großartige Möglichkeit sein, dein Buch in die Welt zu bringen.
Aber eines ist sicher: Eine Self-Publishing-Plattform ist kein Verlag.
Wenn du das verstanden hast, bist du auf dem richtigen Weg.
Fazit: Dein Erfolg liegt in deiner Hand
Self-Publishing ist ein fantastisches Modell für alle, die unabhängig veröffentlichen möchten. Aber es funktioniert nur dann wirklich gut, wenn man es richtig angeht.
- Eine Plattform wie Amazon KDP oder Tolino ist ein Werkzeug – kein Verlag.
- Qualität entscheidet über Erfolg oder Misserfolg.
- Ohne Marketing bleibt ein Buch unsichtbar.
Wenn du diese Punkte beherzigst, hast du die besten Chancen, dein Buch erfolgreich zu machen – und dabei die volle Kontrolle über deine Veröffentlichung zu behalten.
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